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himmlisch. Man merkte ihm mehr als
deutlich an, dass er für die Menschen
nicht viel übrighatte. Und das brachte sie
zu der Frage, warum er sich dann so für
sie einsetzte.
Was versprach er sich davon?
Vergiss ihn es gibt andere Dinge, um
die du dich jetzt kümmern musst &
Sie atmete tief durch. Inzwischen kam
ihr die Idee, einfach so zu Tante Marie
zu fahren, selbst ziemlich absurd vor.
Was, wenn Ash recht hatte und die
Monster dort bereits auf sie warteten?
Doch was blieb ihr anderes übrig? Sie
hatte es Onkel Jacques versprochen. Und
sie konnte nicht einfach so tun, als ginge
sie das alles nichts an. Außerdem musste
sie diesen Brief sehen.
Der Waggon, in dem sie saß, hatte sich
bereits zu einem großen Teil geleert, als
sie die Haltestelle erreichte, die dem
Haus von Alain, dem Bruder ihres
Onkels, am nächsten lag. Außer ihr stand
niemand an der Tür, um auszusteigen,
und der Bahnsteig, in den sie einfuhren,
lag verlassen da.
Sofort begann Célestes Herz heftiger zu
klopfen. Was, wenn sie hier schon auf
sie warteten?
Sie zögerte.
Mit quietschenden Bremsen kam die
Métro zum Stehen. Die Türen öffneten
sich, und kühle Luft strömte in das
Abteil.
Doch Céleste starrte nur regungslos
hinaus. Was sollte sie tun? Noch war
Zeit, es sich anders zu überlegen. Tante
Marie und Onkel Jacques standen ihr
nicht besonders nahe, und mit Lucien
hatte sie sich eigentlich, wenn sie
darüber nachdachte, nie besonders gut
verstanden. Warum sollte sie sich selbst
in Gefahr begeben, um diesen Menschen
zu helfen, die immer nur eines im Sinn
gehabt zu haben schienen: ihr das Leben
möglichst schwer zu machen?
Was ist? Gehen wir, oder willst du
Wurzeln schlagen?
Ashs Stimme holte sie zurück in die
Realität. Sie konnte kaum glauben, dass
er tatsächlich draußen auf dem Bahnsteig
stand. Wie kam er dort so plötzlich hin?
Sie blinzelte irritiert. Doch als er die
Hand nach ihr ausstreckte, setzte sie sich
endlich in Bewegung. Im letzten
Moment, ehe die automatischen Türen
sich schlossen, sprang sie aus dem Zug.
Dabei geriet sie ins Stolpern und flog
geradewegs in Ashs Arme.
Unwillkürlich stockte ihr der Atem. Sie
spürte seinen kräftigen Herzschlag unter
den Händen und blickte auf. In seinen
dunklen Augen flackerte ein Begehren,
das ihr weiche Knie bereitete.
Das Herz klopfte ihr bis zum Hals, und
für einen Moment vergaß sie alles um
sich herum. Nichts war mehr von
Bedeutung. Sie dachte nicht an Lucien,
nicht an ihre Mutter und auch nicht
daran, in welcher Gefahr sie sich selbst
befand.
Zärtlich strich sie ihm mit den Fingern
eine widerspenstige Haarsträhne aus
dem Gesicht. Dann stellte sie sich auf
die Zehenspitzen und hauchte ihm einen
Kuss auf die Lippen.
Im ersten Augenblick erschrak sie selbst
über ihr forsches Vorgehen. So etwas
hatte sie noch nie gemacht.
Normalerweise wartete sie immer
darauf, dass der Junge den ersten Schritt
machte. Doch irgendetwas an Ash ließ
sie einfach die Kontrolle verlieren. Und
sie hatte auch jetzt noch nicht genug.
Zuerst war ihre Annäherung zögernd,
beinahe ängstlich. Doch als er sie nicht
abwehrte, wurde sie mutiger so lange,
bis Ash sie schließlich mit einem
heiseren Aufstöhnen an sich zog und
ihren Kuss leidenschaftlich erwiderte.
So hatte sie noch nie für einen Jungen
empfunden. Céleste spürte, wie
sengende Hitze durch ihren Körper
flutete. Ihr Herz hämmerte wie verrückt,
und in ihrem Kopf schwirrten tausend
Gedanken umher.
Was tust du da? fragte sie sich selbst.
Wo soll das hinführen?
Doch das Rauschen in den Ohren
übertönte die zweifelnde Stimme ihrer
Vernunft.
Ash war, als würde der Boden unter
seinen Füßen erbeben. Er fühlte sich
benommen, nahm den Bahnsteig, auf dem
sie standen, wie durch einen dichten
Nebel wahr. Niemals hätte er geglaubt,
dass es so etwas geben könnte. Dass er
durch die Nähe zu einem Menschen so
sehr die Kontrolle verlieren würde.
Doch im Grunde hatte er es von Anfang
an gewusst sosehr er sich auch bemüht
hatte, seine Augen vor der Realität zu
verschließen. Céleste rührte etwas in
ihm an. Sie brachte eine Saite in ihm
zum Klingen, von deren Existenz er
bisher nicht einmal etwas geahnt hatte.
Hätte noch vor weniger als zwei
Wochen jemand behauptet, er könnte
etwas Ähnliches für eine menschliche
Frau empfinden er wäre wohl in
schallendes Gelächter ausgebrochen.
Und nun stand er hier, mitten in einer
menschenleeren Métro-Station, und
konnte nicht aufhören, Céleste zu küssen.
Und er wollte es auch gar nicht.
Wenn sich etwas so gut so richtig
anfühlte, konnte es dann überhaupt falsch
sein?
Er unterbrach den Kuss, nahm ihr
Gesicht zwischen beide Hände und
betrachtete sie. Was hatte diese Frau an
sich, dass sie ihn so
durcheinanderbrachte? Sie war schön,
kein Zweifel. Das lange schwarze Haar
umspielte ihr Gesicht und fiel ihr in
sanften Wellen über die Schultern. Ihre
Wangen waren gerötet, die Lippen von
seinem Kuss leicht geschwollen. Er
konnte die Sehnsucht in ihren
smaragdgrünen Augen erkennen.
Ja, sie war schön aber das konnte doch
nicht alles sein. Er war in seinem Leben
schon vielen hinreißenden weiblichen
Wesen begegnet Menschen ebenso wie
Angeli. Doch keine hatte ihn jemals in
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