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Augenblick bewegte, und dicht neben dieser einsamen Fackel
der Vernunft: Morgaine!
Er konnte ihr nicht helfen. Ein Dutzend Männer hätte sich
auf ihn gestürzt, ehe er sie befreien konnte.
Wechselbalg.
Er rannte los, durch das Kettenhemd geschützt, während die
Haut seiner Hände an Felskanten hängenblieb, während sein
Körper gegen zahlreiche Vorsprünge prallte. Unten versuchten
ihm Männer den Weg zu verlegen. Er atmete keuchend ein,
wandte sich nach links, entfernte sich von Morgaine und Roh
und trieb dabei die rastenden Pferde auseinander. Dann sah er
den vertrauten Schwarzen vor sich: er sprang in den Sattel,
klammerte sich fest, angelte die herabhängenden Zügel hoch.
Das Tier kannte ihn, streckte sich, galoppierte los.
Schon nahmen Reiter die Verfolgung auf. Tumult und
Gebrüll folgten ihm, doch es wurde nicht auf ihn geschossen.
Er versuchte nicht bergan zu fliehen, wollte den fürchterlichen
Aufstieg nicht noch einmal machen, nicht vor Verfolgern und
Feinden und mit einem verängstigten Pferd. Statt dessen ritt er
auf dem Weg zurück, den sie gekommen waren.
Wenn ihm der Weg zum Tor versperrt war, hatte er eine
zweite Möglichkeit in Ra-hjemur, wo Thiye herrschte.
Wechselbalg hing unter seinem Knie, der Drachengriff ein
vertrautes Relief unter den nervösen Fingern. Mit dieser Waffe,
die genährt wurde von der Kraft des Tors, konnte er bis zum
Zentrum von Thiyes Macht vordringen, konnte ihren Quell
vernichten, worin immer der bestehen mochte, konnte das Tor
vernichten  und damit sich selbst und Morgaine gleich mit.
Und Liell.
Die Welt wußte noch nicht, wozu Liell fähig war, wenn er
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seine Kräfte mit denen Morgaines vereinigte. Im Vergleich
dazu war Thiye ein kleines Übel.
Vanye trieb das Pferd gnadenlos an, jagte es die
schneebedeckten Hänge hinab und über Wege, immer tiefer,
wollte so schnell wie möglich von Ivrel fort.
Selbst Liell mußte sich jetzt vor ihm in acht nehmen.
Morgaines andere Waffen konnten gegen die schimmernde
Klinge nichts ausrichten, eine Klinge, die Angreifer aufsaugte
und irgendwohin versetzte, die Leben vernichtete und ins
Nichts schleuderte. Mit dieser Macht in den Händen war es
Wahnsinn, das Pferd zu töten, das sein bestes
Beförderungsmittel nach Hjemur war; als er das steilste Stück
hinter sich hatte und den Hauptweg erreichte, kam er endlich
zur Besinnung. Er zog die Zügel an und ließ das Pferd zu Atem
kommen.
Über die unteren Hänge zog sich die Hauptstraße  sie mußte
nach Ra-hjemur führen, eine andere Möglichkeit gab es nicht.
In Hjemur gab es sonst keinen Ort, der sich einer Straße
rühmen konnte.
Vanye ließ den Schwarzen im Schritt gehen. Die Leth
mochten ihm nicht folgen wollen, aber Liell würde sie
antreiben. So schüchtern wie Morgaine sich stellte, durchaus
bereit, das Leben anderer vor dem eigenen zu riskieren, war sie
doch zu schrecklichen Risiken fähig, wenn es nicht mehr
anders ging. Darin unterschied sich Liell bestimmt nicht von
ihr; wenn mit Vorsicht nichts mehr zu erreichen war, gab es
sicher kein Halten mehr. Sobald Liell erfuhr, daß es um die
Existenz der Tore ging, würde er folgen. Vanyes einzige
Hoffnung bestand darin, daß er noch nicht begriffen hatte, was
Wechselbalg eigentlich war, daß ein Morij ilin genau wußte,
was die Klinge zu tun vermochte.
Ein Schatten stürzte sich auf ihn. Der Schwarze wieherte
schrill und scheute, etwas traf ihn an der Schulter, drückte ihn
unaufhaltsam aus dem Sattel, ließ ihn kopfüber in Schnee und
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hartes Eis stürzen.
Gelenke bewegen sich, Knochen ungebrochen, aber zittrig;
er versuchte seine überanstrengten Gliedmaßen unter Kontrolle
zu bekommen und sich aufzurichten, doch da wurde ihm ein
Kurzschwert unter das Kinn gedrückt, so daß er den Kopf
wieder in den kalten Schnee legen mußte. Ein Körper ragte
über ihm auf, der Arm, der auf das Knie der Gestalt gestützt
war, endete abrupt.
»Bruder«, flüsterte Erij.
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»Erij.« Vanye versuchte sich zum zweitenmal aufzurichten,
und kurzentschlossen trat Erij zurück und ließ ihn gewähren.
Dann steckte er die Ehrenklinge mit einem Ruck in seinen
Gürtel und ging ein Stück Wegs hinauf zu seinem Pferd, das
neben Vanyes Schwarzem wartete.
Vanye kletterte aus dem Graben, lief taumelnd hinter ihm
her, versuchte ihm vergeblich zuvorzukommen. Entsetzt sah er,
daß Erij bereits entdeckt hatte, was das schwarze Pferd am
Sattel trug.
Ein grausames Lächeln breitete sich auf Erijs Gesicht aus,
als er die Waffe in die Hand nahm; die Scheide in die
Armbeuge gehängt, die Hand auf dem Griff, so erwartete er
Vanye.
Vanye verharrte angesichts der drohenden Haltung. Er
zitterte am ganzen Körper, versuchte zu Atem und zu Verstand
zu kommen und vernünftige Einwände zu finden.
»Ein qujal aus Leth ist mir auf den Fersen«, begann er kaum
hörbar. »Erij, Erij, Leth und der Teufel sind hinter mir her. Wir
schweben beide in Gefahr! Ich begleite dich fort von dieser
Straße und werde nicht fliehen, wenigstens nicht bis zur
nächsten Rast, das schwöre ich dir, Erij!«
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Erij überlegte, und seine schwarzen Augen funkelten in der
Dunkelheit. Dann nickte er abrupt, hakte sich Wechselbalgs
Scheide an den Gürtel  als Einhändiger trug er die Waffe an
der Hüfte, nicht weiter hinten  und schwang sich auf sein Tier.
Vanye zerrte seinen schmerzenden Körper mühsam in den
Sattel und ließ den Schwarzen neben Erij die Straße
entlanggaloppieren, über Seitenwege in den Wald, der [ Pobierz caÅ‚ość w formacie PDF ]

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