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Er hatte solch schöne Hände und solch ein feines Gesicht, und
er jammerte nie. Der Geruch war jetzt wirklich entsetzlich. Er
zeigte mit einem Finger auf seine Nase und lächelte und
schüttelte den Kopf, sagte sie. Ihm war das mit dem Geruch
sehr unangenehm. Es war ihm peinlich, sagte die
Oberschwester Cecilia. Was war das für ein wunderbarer
Patient! Er lächelte immer. Er wollte dem Pater nicht beichten,
aber er hatte versprochen, seine Gebete zu sagen, und nicht ein
einziger Mexikaner war da gewesen, um ihn zu besuchen, seit
man ihn eingeliefert hatte. Der Russe würde Ende der Woche
entlassen werden. «Für den Russen habe ich nie viel übrig
gehabt», sagte die Oberschwester Cecilia. «Armer Kerl! Er litt
auch. Es war eine ölige, schmutzige Kugel, und die Wunde
infizierte sich, aber er gab so an, und dann mag ich immer die
Schlimmen. Der Cayetano, das ist ein Schlimmer. Oh, das muß
wirklich ein Schlimmer sein, ein durch und durch Schlimmer.
Der ist so fein und zart gebaut und hat niemals mit den Händen
gearbeitet. Der ist kein Rübenhacker. Ich weiß, daß er kein
Rübenhacker ist. Seine Hände sind ganz glatt, und es ist keine
einzige Schwiele an ihnen. Ich weiß, daß der irgendwie ein
ganz Schlimmer ist. Ich gehe jetzt hinunter und werde für ihn
beten. Armer Cayetano, er hat entsetzliches auszustehen, und
er gibt keinen Laut von sich. Warum sie ihn wohl totschießen
wollten? Ach, der arme Cayetano! Ich gehe jetzt sofort
hinunter und werde für ihn beten.»
Sie ging sofort hinunter und betete für ihn.
In jenem Krankenhaus funktionierte das Radio nicht recht,
ehe die Dämmerung einbrach. Man sagte, es käme davon, daß
soviel Erz im Boden wäre, oder irgend etwas, das mit den
Bergen zusammenhing, aber wie dem auch war, es
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funktionierte überhaupt nicht ordentlich, bis es draußen dunkel
wurde, aber die ganze Nacht hindurch funktionierte es
großartig, und wenn eine Station Schluß machte, konnte man
weiter westlich gehen und eine andere Sendung bekommen.
Die letzte, die man bekommen konnte, war Seattle,
Washington, und durch den Zeitunterschied war es, wenn die
um vier Uhr früh aufhörte, fünf Uhr im Krankenhaus, und um
sechs Uhr konnte man die Frühmusikanten in Minneapolis
bekommen. Das kam auch durch den Zeitunterschied, und Mr.
Frazer pflegte sich immer wieder gern die Frühmusikanten
vorzustellen, wie sie im Senderaum ankamen, und er malte sich
aus, wie sie aussahen, wenn sie am Morgen vor Tageslicht aus
der Straßenbahn stiegen und ihre Instrumente trugen.
Möglicherweise stimmte das nicht, und sie bewahrten ihre
Instrumente an dem Ort auf, wo sie spielten, aber er malte sie
sich immer mit ihren Instrumenten aus. Er war nie in
Minneapolis gewesen, und er war ziemlich sicher, daß er
niemals dorthin kommen würde, aber er wußte, wie es so früh
am Morgen aussah.
Von dem Fenster des Krankenhauses konnte man einen
kahlen Lehmhügel und ein Feld sehen, auf dem Unkraut aus
dem Schnee ragte. Eines Morgens wollte der Arzt Mr. Frazer
zwei Fasanen zeigen, die dort draußen im Schnee waren, und
während er das Bett zum Fenster zog, fiel die Leselampe von
der eisernen Bettstelle herunter und traf Mr. Frazers Kopf. Das
klingt jetzt nicht so komisch, aber damals war es sehr komisch.
Alle blickten aus dem Fenster, und der Arzt, der ein ganz
ausgezeichneter Arzt war, wies auf die Fasanen und zog das
Bett zum Fenster, und dann fiel  genau wie im Witzblatt  der
bleierne Lampenfuß Mr. Frazer direkt auf den Kopf und schlug
ihn k. o. Es schien die Antithese von Heilen, oder wofür immer
Leute im Krankenhaus waren, und alle fanden es sehr komisch
 ein Witz auf Kosten des Arztes und Mr. Frazers. Alles ist in
einem Krankenhaus viel simpler  die Komik inbegriffen.
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Von dem anderen Fenster aus konnte man, wenn man das
Bett umstellte, die Stadt sehen mit ein wenig Rauch darüber
und den Dawson Mountains, die unter dem Winterschnee, der
auf ihnen lag, wie richtige Berge aussahen. Das waren die
beiden Aussichten, da sich der Rollstuhl als verfrüht erwiesen
hatte. Wenn man im Krankenhaus ist, ist man am besten im
Bett aufgehoben; denn zwei Aussichten, mit genügend Zeit, um
sie zu betrachten, von einem Zimmer aus, dessen Temperatur
man regulieren kann, sind viel besser als eine Unzahl von [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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